Urlaubsfalle Trinkwasser – Nichtnutzung verändert Qualität

Die Sommerferien stehen vor der Tür und der Urlaub ist geplant. Haben Sie nicht noch etwas vergessen? Warum Sie in Ihrer Wohnung nicht nur auf einen ausgeschalteten Herd, sondern auch auf die Trinkwasserinstallationen achten sollten, erfahren Sie hier.

Stehendes Wasser im eigenen Zuhause

Wasser, das über mehrere Stunden oder sogar Tage in den Leitungen „steht“, bezeichnen Fachleute als Stagnationswasser. Dieses ist nicht mehr frisch und kann zur Quelle von Verunreinigungen werden. Besonders betroffen sind selten genutzte Gäste-WCs oder Ferienwohnungen. Auch leerstehende Wohnungen – beispielsweise während eines Urlaubs – werden so zur Gefahr. Nicht nur Ihrer Gesundheit kann das zusetzen, sondern ebenso der Installation selbst und dementsprechend dem Wohlergehen Ihrer Nachbarn, wenn Sie beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus wohnen.

 Bakterien im Zaum halten

Trinkwasser als Naturprodukt ist nicht steril und beinhaltet immer Mikroorganismen. Diese sind oft harmlos. Schaden können Mikroorganismen erst anrichten, sobald sie sich unter für sie vorteilhaften Bedingungen problemlos vermehren können. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Trinkwasserleitungen nicht häufig genug benutzt werden. Hier können sich in aller Ruhe Biofilme und Zellkulturen entwickeln, die später auch regelmäßig genutzte Leitungen im Haus „befallen“ können. So steigt das Infektionsrisiko.

Schutzmaßnahmen

Sie können sich vor Infektionen und anderen unliebsamen Folgen schützen, indem Sie Folgendes beachten:

  • Sobald Sie die Trinkwasserleitung mehr als 4 Stunden nicht benutzt haben, sollten Sie das kalte Wasser so lange laufen lassen, bis es kühl über Ihren Finger läuft. Das abgelaufene Wasser können Sie noch zum Blumengießen oder zum Putzen verwenden.
  • Achten Sie generell auf eine saubere Umgebung (Perlatoren, Dichtung, Armaturen, Schläuche usw.).
  • Reinigen oder wechseln Sie Perlatoren, Handbrausen und Brauseschläuche regelmäßig, also circa alle drei Monate.
  • Sollten Sie länger abwesend sein, trennen Sie nach Möglichkeit nicht genutzte Leitungsabschnitte durch das Absperrventil. In einem Einfamilienhaus sperren Sie die Hauptabsperreinrichtung vor dem Wasserzähler, in einer Eigentums- oder Mietwohnung sperren Sie das Wasser an den Absperrarmaturen vor den Wohnungswasserzählern ab.

Stagnationswasser sollten Sie übrigens nicht einfach abkochen, um es noch als Lebensmittel zu verwenden. Zwar können Sie Mikroorganismen dadurch abtöten, doch chemische Rückstände verschwinden nicht und können immer noch das Wasser verunreinigen.

Weitere Informationen und Unterstützung

Die Broschüre „Trinkwasser aus dem Hahn“ vom Umweltbundesamt können Sie sich kostenlos im rechten Downloadbereich herunterladen. Als Mieter wenden Sie sich im Problemfall an den Eigentümer. Sind Sie selbst Eigentümer, helfen Ihnen bei allen Fragen rund um das Thema Trinkwasserinstallation SHK-Innungsfachbetriebe vor Ort weiter. Nutzen Sie hierfür die Handwerkersuche.

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Trinkwasser aus dem Hahn

© famveldman / stock.adobe.com

Broschüre Umweltbundesamt

„Trinkwasser aus dem Hahn“

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